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Am Baunsberg.

Das Inhaltsverzeichnis dieser Seite.

Abbildung: Der Baunsberg im Jahre 1934. -

Vulkan

Willkommen am Baunsberg in Baunatal. Geschichtliches vom Baunsberg !

Wie auch alle anderen Hügel oder Berge in dieser Gegend so ist auch der Baunsberg vulkanischen Ursprungs. Das lässt darauf schließen, dass es in Urzeiten am Baunsberg sehr ungemütlich zuging.
Zum Glück ist diese unruhige Zeit längst vorbei. Im Gegenteil, man hat heute eher das Gefühl eines ruhenden Pols. Oder auch das einer brütenden Henne.
Übrigens hat der Baunsberg drei Kuppen wie die Bilder beweisen. In einigen Abhandlungen ist immer nur von dem - zwei kuppigen - Baunsberg die Rede.
In meiner Betrachtungsweise gibt es also die südliche Kuppe, die mittlere Kuppe und die nördliche Kuppe.

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Abbildung: Ein aktiver Vulkan. -

Steinbruch

Allgemeines vom Baunsberg !

Der Baunsberg erhebt sich am Südrande des Habichtswaldes bis zu einer Höhe von 411 m NN. Dieser "Hausberg" der Stadt Baunatal besteht im wesentlichen aus Basalt.
Die natürliche Waldvegetation wurde schon vor Jahrtausenden durch unterschiedliche Nutzungsweisen des siedelnden Menschen beeinflusst. Heute ist es ein totaler Mischwald. In der mittleren Kuppe des Baunsberges gibt es auch einen Steinbruch. Dort wurde noch vor dem zweiten Weltkrieg Basalt abgebaut. Bis zum 31. Dezember 1963 gehörte der Baunsberg zu Kassel. Mit dem 1. Januar 1964 wurde er Grund und Boden der neuen Stadt Baunatal.

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Abbildung: Der Steinbruch im Winter. -

Rondelchen 1

Auf dem Baunsberg !

Oberhalb vom Steinbruch, auf der mittleren Kuppe, in 411 m NN, stand das sogenannte „Rondelchen“. Warum diese Aussichtsplattform ausgerechnet Rondelchen genannt wurde, obwohl es ein quadratisches Bauwerk war, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Es war eine steinerne Schutzhütte mit Aussichtsplattform. Erbaut vom Kasseler Verschönerungsverein für ca.2000 Mark. Eingeweiht am 17. Juli 1897.
Als Rondelchen war es, von Kindheit an, ein fester Begriff. Es war auch immer ein beliebtes Ausflugsziel. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wenn am Sonntagvormittag der Großvater sagte: Komm, wir machen einen Spaziergang zum Baunsberg! Dann wusste ich, dass wir zum Rondelchen gingen. Rechtzeitig zum Mittagessen waren wir dann wieder Zuhause.

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Abbildung: Das Rondelchen ca. 1940. Mädchen aus Altenritte. -

Rondelchen 2

Dieses Bild vom Rondelchen aus dem Jahr 1948 zeigt, dass zu dieser Zeit das Rondelchen noch ein Geländer hatte und auch die Eisentreppe muß noch vorhanden gewesen sein. Leider
ist die Treppe auf diesem Bild nicht zu sehen. Sie befand sich
auf der rechten Seite. Ohne die Treppe wären die Frauen
und das Kind aber nicht hinauf gekommen.
Das zeigt also, dass die Schrottdiebe - nicht gleich nach dem
Krieg - sondern erst, nach der Währungsreform aktiv wurden.

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Abbildung: Noch ein Bild vom Rondelchen aus dem Jahre 1948. -

Rondelchen Ruine

Leider setzte nach dem Krieg der Vandalismus ein und Schrottdiebe taten ihr übriges. Die Treppe und das Geländer waren nämlich aus Metall.
Die Verwitterung machte das geliebte Rondelchen, dann letztendlich zur Ruine. Wegen Einsturzgefahr musste dann in den 80er Jahren der Rest beseitigt werden.
Inzwischen wurde die ganze mittlere Kuppe zum Naturschutzgebiet erklärt.
Somit ist ein Wiederaufbau an der alten Stelle nicht mehr möglich.

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Abbildung: Die Ruine vom Rondelchen ca. 1975. -

Funkmast

Als der Einfluss von einheimischen Einwohnern in Baunatal noch etwas größer war, sollte auf der südlichen Kuppe mal ein neuer Holzturm, als Ersatz für das Rondelchen gebaut werden. Aber die Dringlichkeit, lies bis zur Vollendung merklich nach. Schließlich wurden aus dem Holz, die Blumenkübel für Baunatals Straßen.
Heute steht auf der südlichen Kuppe nur ein Funkmast, für den EON-Betriebsfunk. Er ist weithin sichtbar.

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Abbildung: Der E-on Funkmast - auf der südlichen Kuppe des Baunsberges.

Hinweis

Bevor ich zu meinen eigenen Berichten komme, möchte ich noch einige alte Bilder zeigen, welche vor meiner Zeit entstanden sind, aber wahrscheinlich für das "alte" Altenbauna auch von Interesse sind.

Noch eine Anmerkung:

Ich verzichte bewusst auf die Namensnennung der mir bekannten Personen. Es ist viel interessanter wenn der Betrachter sich selbst damit auseinander setzt. Für Ortsunkundige spielen die Namen ohnehin keine Rolle.

Diese Anmerkung gilt auch für andere Teile der Homepage.

Glocken 1

Zwei neue Glocken für Altenbauna nach dem 1. Weltkrieg.

Die ältesten Bilder die ich bis jetzt gefunden habe, sind die Bilder von den neuen Glocken im Jahre 1924. Diese Glocken sind in der Glockenstadt Apolda in Thüringen gegossen worden. Sie wurden als Ersatz für die im 1. Weltkrieg eingeschmolzenen Glocken neu beschafft.
Auch die ersten Glocken, der im Jahre 1881 - durch Bauinspektor Schuchard aus Kassel - erbauten Kirche wurden von dem Glockengieser Karl-Friedrich Ullrich in Apolda gegossen.
Keiner hat damals gedacht, dass die große Glocke im 2. Weltkrieg auch wieder geopfert werden musste. Erst im Jahre 1954 wurde dann diese Glocke wieder ersetzt. Also genau 30 Jahre später.
Hoffen wir alle, dass sich in Zukunft solche "Glockenspiele" nicht wiederholen.

Siehe auch den entsprechenden Absatz in der Nachkriegszeit.

Abbildung: Neue Glocken für Altenbauna - 1924. -

Glocken 2

[Abbildung]
Die neuen Glocken werden am Bahnhof von Altenbauna abgeholt.

Glocken 3

[Abbildung] [Abbildung]
Zahlreiche Einwohner begrüssen die neuen Glocken vor der Kirche. Starke Männer bringen die Glocken dann in den Kirchturm.

Heimweg

[Abbildung]
Zwei starke Frauen auf dem Heimweg. Die Zeitbestimmung für dieses Bild ist sehr schwierig. Nur eins ist sicher, den Maschendrahtzaun von Henschel-Flugmotoren gab es noch nicht. Das Rübenfeld am Wegesrand wäre schon hinter dem Zaun gewesen.

Kirmes

[Abbildung]
Kirmes in Altenbauna im Jahre 1931. Die Kirmesburschen mit ihren Mädchen vor dem Gasthaus Diegler - heute Freitag.

4 Häuser

[Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung]
Das Haus Kümmel . Ein sehr altes Bild ca. 1920. Dieses Haus gibt es noch. Es steht im Bingeweg Nr. 1 Das Haus Dittmar. Aufnahme von 1926. Dieses Haus gibt es noch. Es steht an der Ecke zum Hörnchen. Gegenüber vom Herkules-Baumarkt. Das Haus Spohr. Aufnahme von 1930. Dieses Haus stand in der Altenritterstraße und wurde abgerissen. Der alte Schießstand. Dicht vor dem Baunsberg, in der Baunsbergstraße. Ca. 1938.

Hochzeit Staub

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Eine typische Altenbaunaer-Hochzeit ca.1932. Wenn man die abgebildeten Personen einigermaßen kennt (ich kenne ca. 80 %) dann kommt man unweigerlich zum Nachdenken. Da ich auch viele Nachkommen dieser Familien kenne, war ich doch erstaunt wieviel Kinder, Enkel, Urenkel und Ururenkel aus diesen Familien hervor gegangen sind.

4 Bilder

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"Der Schmittenrain". Im Jahre 1930. Im Strabel. Der Landwirt Dittmar vor dem Haus Spohr im Jahre ca. 1933. Dreschmaschine auf dem Tanzeplatz. Auch schon früher wurde hier für die "kleinen Leute" gedroschen. Aufnahme von 1934. Dreschmaschine auf dem Tanzeplatz. Der Motorwagen mit dem elektrischen Antrieb. Aufnahme auch 1934.

Rehe

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Rehe auf dem Feld. Auf den ersten Blick sieht man nichts anderes. Aber bei genauem Hinsehen erkennt man rechts die Bahnhofswirtschaft von Altenbauna. Hier führte die alte Kasseler Straße nach Oberzwehren. Die Straße nach Rengershausen zweigte schon vorher >Im Hörnchen< ab und schlängelt sich dann (an den Bäumen zu erkennen) quer durch das Bild - Richtung Knallhütte. Ein Bild von 1935.

4 Bilder 1

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Winterfreuden auf der Baunsbergstraße. Dieses Bild entstand am 15. März 1935. Die Linde am Gasthaus Freitag. Spielende Kinder im Jahre 1935. Erntedankfest am 5. Oktober 1935. Ein Umzug, wahrscheinlich von der Kirche zur Schule. Die Kinder befinden sich mitten auf der Kreuzung kurz vor der alten Schule. Begleitet vom Lehrer Fernau. Erntedankfest im Jahre 1935. Das Fest fand auf der Wiese vom damaligen Bürgermeister Brede statt.

4 Bilder 2

[Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung]
Erntedankfest 1935. Dieses Bild zeigt den Festumzug in der Großenritter Straße. Ein Schulausflug 1935. Aufnahmeort ist die Wiegand-Linde auf dem Meierküppel unter der Aufsicht von Lehrer Engelhard und Fernau mit Jagdhund. Kreisturnfest 1936. Auch das Turnfest findet auf der Wiese von Bürgermeister Brede statt. Kreisturnfest 1936. Ein Gruppenbild auf der Festwiese von Bürgermeister Brede.

4 Bilder 3

[Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung]
Ein Parteifest 1936. Ein Parteifest vor der Schule am Dorfplatz. Erntedankfest 1936. Auf der Festwiese von Landwirt und Bürgermeister Brede. Erntedankfest 1936. Auch auf der Festwiese. Mal was anderes. Gänsehüten in Fesing's-Garten (Werner) an der Baunsbergstraße. Aufnahme vom 8. April 1936.

4 Bilder 4

[Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung]
Der Blick von dem Kirchturm der Friedenskirche. Eine Aufnahme vom 21. Februar 1937. Eine Jungengruppe. Die Aufnahme wurde am Tanzeplatz gemacht im Jahre 1938. Das Ehrenmal bei der Friedenskirche . Aufgenommen im Jahre 1938. Noch ein Blick vom Meierküppel. Der unverbaute Blick geht nach Westen bis zu den Langenbergen. Aufgenommen im Jahre 1938.

4 Bilder 5

[Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung]
Straßenarbeiten auf dem Wiede. Die Aufnahme wurde 1939 gemacht. Straßenarbeiten auf dem Wiede. Die Aufnahme wurde 1939 gemacht. Kanalarbeiten in der Altenritter Straße . Die Aufnahme entstand 1939. Eine Kindergruppe auf den Abflussrohren . Die Aufnahme wurde im Jahre 1939 auf dem Tanzeplatz gemacht.

Theaterbus

[Abbildung]
Der Theater-Bus, eine Aufnahme von 1940. Das war also kein Linienbus mit regelmäsigen Zeiten. Sondern es war eine Sonderfahrt für einen Theaterbesuch. Mit diesem Bild werde ich diesen Block (vorläufig) beenden und mit meinen Erinnerungen fortfahren.

Alte Bilder

Einige Bilder vom Leben am Baunsberg nach dem 2. Weltkrieg.

4 alte Bilder

[Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung]
Die Straße zum Baunsberg. Das Leben auf dem Bauernhof. Das Einbringen der Ernte. Die Dreschmaschine auf dem "Tanzeplatz".

Erlebnisse

Eigene Erinnerungen aus meiner Kindheit !

Sehr frühe Erlebnisse vom Baunsberg sind mir in Erinnerung geblieben. Aber längst nicht alles.
Ich erinnere mich zum Beispiel an einen Osterspaziergang mit der ganzen Familie. Das heißt mit Großmutter, Großvater, Vater und Mutter, den kleinen Bruder gab es damals noch nicht. Es muss also noch vor dem Weltkrieg gewesen sein. Bei diesem Osterspaziergang wurden Ostereier versteckt und ich musste sie finden. Man traf dabei auch viele Bekannte, denn andere Familien veranstalteten mit ihren Kindern das gleiche Spiel. Da noch niemand ein Auto hatte, konnte man nur in der näheren Umgebung bleiben und dazu gehörte nun mal der Baunsberg.
Eine andere Sache die mir gut im Gedächtnis haften geblieben ist, war das „Holzsuchen“. Dabei ging es um das sogenannte „Losholz (Brennholz)“, welches von der Gemeinde an die Familien verteilt wurde. Das waren nummerierte Holzstapel die im Wald verteilt lagen. Die Erwachsenen wussten aber schon den ungefähren Bereich wo man suchen musste. Wir Kinder sind dann wie die Suchhunde von Stapel zu Stapel gelaufen, denn jeder wollte zuerst fündig werden.

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Abbildung: Die graue Frühzeit. - Der alte Bahnhof von Altenbauna.

Erlebnisse 2

Der Beginn des zweiten Weltkrieges !

Diese unbekümmerten Erlebnisse waren aber irgendwann vorbei. Spätestens zu dem Zeitpunkt als mein Vater zur Wehrmacht eingezogen wurde. Das war im August 1939. Als er fortging hat mich meine Mutter auf die Fensterbank gehoben und wir haben hinterher gewinkt, bis er um die nächste Ecke verschwunden war. Hierbei hat mich besonders das Weinen meiner Mutter geprägt. Und sie hat oft geweint. Als dann am 1. September der zweite Weltkrieg ausbrach, hat mich und wahrscheinlich auch andere Kinder das nicht sonderlich beeindruckt. Aber als mein Bruder im Dezember 1939 geboren wurde, daran kann ich mich wieder gut erinnern. Mein Onkel hat mich auf den Arm genommen und hat mir den kleinen „Schreihals“ gezeigt.
Die ersten Kriegsjahre haben keine besonderen Eindrücke hinterlassen. Starke Gewitter waren ein größeres Problem. Eines Tages wurde dann auf dem Dach der Schule – genau bei uns gegenüber – eine Luftschutzsirene installiert. Das laute und durchdringende Geheul dieser Sirene, machte die Luftangriffe noch gefährlicher als sie schon waren. Noch heute geht es mir durch „Mark und Bein“, wenn ich nur eine Sirene höre.

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Abbildung: Die Schule mit Luftschutzsirene. -

Erlebnisse 3

Die Schulzeit mit Fliegeralarm und Luftschutzbunker !

Inzwischen hatte für mich, im Herbst 1941, die Schulzeit begonnen und auch die Luftangriffe nahmen zu. Es verging kaum noch ein Tag an dem wir nicht von der Schule in den Luftschutzkeller bzw. Bunker mussten.
Oben am Baunsberg gab es eine große Baustelle. Dort wurde ein Luftschutzbunker gebaut. Dieser Bunker hatte zwei Eingänge, das heißt er hätte zwei Eingänge gehabt, wenn er jemals fertig geworden wäre. Ein Eingang befand sich am heutigen >Am Bremenacker ca. Nr. 9< und der zweite >Am Fuchsberg ca. Nr. 9<.
Als die Stollen höchstens 10 m tief waren hat die Bevölkerung dort schon Schutz gesucht. Die Angst vor den Luftangriffen war nicht unbegründet, denn wir hatten ja einen Rüstungsbetrieb hier in Altenbauna. Aus Henschel-Flugmotoren, oder dem was davon übrig blieb, wurde dann im Jahre 1957 das Volkswagenwerk.
Bleiben wir aber noch in der Kriegszeit, denn so schnell ging das Elend ja nicht vorbei.

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Abbildung: Die Schulzeit mit Fliegeralarm. - Auf der Tafel steht zwar 1942, aber meine Schulzeit hat im Herbst 1941 begonnen. Das Foto enstand im Frühjahr 1942.

Kindergarten 1

Der alte Kindergarten von Altenbauna !

An dieser Stelle muss ich noch einen Artikel einfügen der für mich selbst
nicht so wichtig war. Aber durch eine Anfrage aus Holland und den daraus
folgenden Recherchen, doch noch sehr interessant wurde. Es geht um den
Kindergarten von Altenbauna.
Dieser Kindergarten befand sich ganz in der Nähe von unserem Haus. Ich
kann mich auch sehr gut an ihn erinnern. Aber für mich kam er zu spät.
Nur mein jüngerer Bruder hätte ihn besser nutzen können. Dadurch,
dass wir aber so nahe wohnten, ist er ziemlich oft nach Hause gelaufen.

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Abbildung: Hier befand sich der Kindergarten. -

Kindergarten 2

Auf die Spur brachte mich also ein Foto aus Holland. Dieses Foto zeigt die
Frontseite des Kindergartens mit einer Kindergruppe aus dem Jahre 1942.
Mitten in dieser Gruppe sitzt ein kleines Mädchen mit einer weisen Schleife
im Haar. Das ist das holländische Mädchen, damals 4 Jahre alt.
Auf dem Foto ist aber auch das Betreuungspersonal zu erkennen. Einige
dieser Personen sind mir persönlich bekannt und ich habe sie besucht.

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Abbildung: Das Bild aus Holland. -

Kindergarten 3

Durch die Gespräche mit ihnen wurden nicht nur meine Wissenslücken gefüllt sondern es fanden sich auch noch weitere Fotos. Diese Fotos
waren nicht nur für die Holländerin, zur Gedächtnissauffrischung sehr hilfreich, sondern ich möchte sie auch auf dieser Plattform veröffentlichen.
Der eine oder andere Erwachsene wird sich hier als Kind wiederfinden
und sich sicher gern an die Kindergartenzeit erinnern.

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Abbildung: Ein weiteres Gruppenbild. -

Kindergarten 4

Zum Kindergarten selbst ist noch zu sagen, dass er 1942 eröffnet wurde
und bereits im Jahre 1944 wieder geschlossen wurde, weil durch
zunehmende Bomberangriffe auf Henschel-Flugmotoren die Gefahr zu
groß wurde.
Das Gebäude war in Holzbauweise errichtet. Nach dem Abriss sollte es
in Oberkaufungen wieder aufgebaut werden. Aber dazu ist es nicht mehr
gekommen. Die Holzteile sind dann am Lagerplatz verrottet.

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Abbildung: Noch ein Bild vom Garten. -

Schule 1

Ein Schulbild aus der Kriegszeit, 1942 !
[Abbildung]
Schüler und Schülerinnen der Klassen 5 bis 8. Ein Gruppenbild am Schuleingang der alten Schule. Bei der identifizierung des Bildes war mir Heinz Lingelmann behilflich. Er ist selbst auch auf dem Bild.

Schule 2

Noch ein Schulbild aus der selben Zeit und am selben Ort !
[Abbildung]
Der Anlass für diese Gruppenaufnahme ist wahrscheinlich eine Sammelaktion gewesen. Das war während der Kriegszeit so üblich.

Luftmine

Eine Luftmine fällt vom Himmel !

Es war ein Abend wie viele andere auch. Die ganze Familie war in der Wohnküche versammelt und wir warteten auf die Entwarnung, um schlafen zu gehen. Die letzten Luftlage-Meldungen im Radio klangen auch beruhigend. Es waren lediglich einige Bomberverbände im Rückflug.
Plötzlich – ein anschwellendes Pfeifen. Großvater befahl uns hinzulegen. Man hatte das Gefühl, dass der lauter werdende Ton einige Minuten lang gedauert hat. Als es schier unerträglich wurde und zu dem Heulton auch noch ein lautes Zischen zu hören war, gab es schließlich eine gewaltige Detonation. Das ganze Haus hat gewackelt und unser gläserne Anbau stürzte klirrend in sich zusammen.
Was war geschehen? Am südost Rand von Altenbauna war eine Luftmine nieder gegangen. Dort, wo sich heute die Kleingarten-Anlage befindet.
Die Druckwelle war so gewaltig, dass viele Dächer beschädigt wurden. Aber vor allem wurden viele Fenster, im sogenannten Unterdorf, eingedrückt. Auch unsere Kirche hatte es getroffen. Die schönen bunten bleiverglasten Fenster waren zerstört.
In der Folgezeit hat mein Großvater mit Hilfe der Schreinerei Wicke, neue Fensterrahmen aus Holz angefertigt und in einer Gemeinschaftsaktion wurden sie dann eingesetzt und mit normalen Fensterscheiben versehen. Dass mein Großvater sich für den Schaden an der Kirche verantwortlich fühlte lag daran, dass er zu der Zeit Kastenmeister war und Schreiner war er auch.
Über den Abwurf dieser einzelnen Luftmine wurde viel spekuliert, aber man hat den wahren Grund nie heraus gefunden.

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Abbildung: Der Einschlag der Luftmine. -

Ruinen Kassel

Der Untergang von Kassel, im Oktober 1943 !

Den Untergang von Kassel, in der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober 1943 erlebte ich wieder in dem immer noch nicht fertigen Bunker am Baunsberg. Immerhin ging der Stollen jetzt schon ca. 200m in den Berg. Ungefähr 70m nach Norden, dann ca. 50 bis 60m nach Westen und dann wieder nach Norden. Die Sohle des Stollens, war vom Eingang bis nach hinten, ziemlich wagerecht. Während der Fuchsbergstollen vom Eingang schon sehr schräg nach unten ging. Weil dort mehr Felsen war, ging es etwas langsamer voran. Wie weit und welchen Verlauf der Stollen hatte weis ich nicht, da ich immer nur im unteren Stollen war.
Wieder zurück zum 22. Oktober 1943. Als wir den Bunker erreichten, war schon das fürchterliche Brummen der Bomber zu hören, denn sie kamen direkt über uns hinweg. Auch die Zielmarkierung über Kassel war schon gesetzt. Da es ansonsten stockdunkel war, konnten wir durch das Leuchten der sogenannten Christbäume, den Weg besser erkennen. Im Bunker fanden wir dann einen Platz ziemlich am hinteren Ende des Stollens. Selbst so tief im Berg, war das dumpfe Wummern und Dröhnen deutlich zu vernehmen. Auch während des Angriffs kamen immer noch Leute. Sie waren alle fürchterlich am Weinen.
Als wir dann irgendwann wieder zum Ausgang kamen, herrschte eine gespenstische rote Beleuchtung. Obwohl wir in südwestlicher Richtung aus dem Bunker kamen und Kassel nordöstlich liegt. Es war aber so hell, dass man Zeitung hätte lesen können. Aber, auch damals waren die Menschen schon schaulustig, denn ich bin in dieser Nacht noch mit dem Großvater bis zur Endstadion der Straßenbahn gegangen um einen freien Blick auf das brennende Kassel zu haben. Wir waren aber bei weitem nicht die einzigen die dort standen um sich das „schaurig-schöne Schauspiel“ anzusehen.

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Abbildung: Die Ruinen von Kassel. - Noch mehr Fotos und Berichte befinden sich in der PDF-Datei zum 60. Jahrestag der Kasseler Bombennacht vom 22. Oktober 1943. Der Link zum Herunterladen der PDF-Datei, befindet sich unter dem nebenstehenden Bericht.

Frauen auf dem Feld

Zum 60. Jahrestag der Kasseler Bombennacht gibt es einen Rückblick mit zahlreichen Berichten der - HNA - als PDF-Datei.

HNA-Berichte von der Bombennacht 1943. Hier klicken. [4.129 KB]

Das nebenstehende Bild zeigt zwei Frauen bei der Erntearbeit während des Krieges. Das Feld gehörte dem "Bulldok Schmidt" und befand sich hinter dem "Loh". Mit anderen Worten, zwischen dem HFM-Werk und der ehemaligen Frankfurter Straße - an den Bäumen zu erkennen. Jetzt die Autobahn A 49. Auch die Gittermasten für die Stromleitungen zum HFM-Werk, kann man stehen sehen.
Durch die Nähe des Henschel-Werkes war das Gefahren-Potential hier sehr gross. Zudem befanden sich gleich hinter dem Zaun, in einer Kiefernschonung, einige - sogenannte - Storchennester mit Vierling-Flugabwehr-Geschützen.


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Abbildung: Das Einbringen der Ernte. - Trotz Krieg und Bomben musste die Ernte eingebracht werden.

Ruinen bei HFM

Bombenangriff auf Henschel-Flugmotoren in Altenbauna !

Das Henschel-Flugmotoren Werk war ja schon oft das Angriffsziel der Bomber. Aber immer bei Tag. Ich kann mich nicht erinnern, dass das Werk auch mal in
der Nacht als Angriffsziel herhalten musste. Wir wussten auch damals schon, dass am Tage die Amerikaner kommen und in der Nacht die Engländer.
Aus welchen Gründen auch immer.
Einen solchen Fliegerangriff haben wir Zuhause im Keller erlebt. Auch wieder am hellen Tag und bei blauem Himmel. Diesmal waren aber die Bomber so
schnell da, dass wir nicht mehr in den Bunker laufen konnten. Es blieb also nur der eigene Keller. Der Großvater sah die Flugzeuge über den Baunsberg kommen und das sie bereits dort ihre Bomben fallen ließen. Großvater rief: Legt euch alle hin! Und dann ging es auch schon los – es war wie ein Erdbeben. Erst das Heulen der Bomben, dann folgten die Einschläge. Der Lehm von der Kellerdecke rieselte uns ins Genick. Irgendwann war das Inferno wieder vorbei. Das Haus ist nicht zusammengebrochen. Aber, Henschel-Flugmotoren wurde schwer getroffen und stark beschädigt. Dass in dem Werks-Bunker auch Menschen verschüttet wurden, sprach sich erst ein paar Stunden später herum.
Auch die Bahnhofs-Gaststätte hat gebrannt und einige Häuser in der Kasseler Straße hatte es auch getroffen.Weil die Fremdarbeiter von Henschel die Schutzeinrichtungen des Werkes nicht gern genutzt haben, setzte bei jedem Fliegeralarm eine große „Völkerwanderung“ zum Baunsberg ein, denn sie versuchten dort im Wald Schutz zu finden.

Die folgenden 4 Bilder habe ich nachträglich noch hinzu gefügt.

Abbildung: Vieles wurde zerstört. -

Luftaufnahmen von HFM

[Abbildung] [Abbildung]

Die beiden Bilder sind aufgenommen am 19. April 1944 von der amerikanischen Luftaufklärung. Sie zeigen einen Bombenangriff auf das Flugmotoren-Werk in Altenbauna. Das linke Bild zeigt das Werk vor dem Angriff. Das rechte Bild zeigt die Einschläge der Bomben. Übrigens kann man auf dem linken Bild - ganz unten in der Mitte - den Einschlagtrichter der von mir beschriebenen Luftmine sehen. Diese Bilder wurden mir von Werner Kossin aus seiner Sammlung zur Verfügung gestellt.

Zerstöhrung bei HFM

[Abbildung] [Abbildung]

Diese beiden Fotos wurden im Oktober 1945 ebenfalls von den amerikanischen Besatzern aufgenommen. Die Bilder zeigen wie es bei Henschel-Flugmotoren nach dem Krieg teilweise ausgesehen hat. Auch diese beiden Bilder verdanke ich der Sammlung von Werner Kossien.

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Kriegsende

Das Kriegsende in Altenbauna am Baunsberg !

Um dieses Kapitel abzuschließen, muss ich noch über das Kriegsende in Altenbauna berichten.
Schon seit Anfang Februar konnte man das näherkommen der Westfront hören. Das Kriegsgeräusch wurde von Woche zu Woche lauter. Es gab aber auch weiterhin Luftangriffe, aber nicht mehr so schwere.
Am 1. April 1945 – dem ersten Ostertag – war es soweit. Die Kriegsfront hatte das Tal der Bauna und auch den Baunsberg erreicht. An den Ortseingängen von Altenbauna hatte man in wochenlanger Arbeit sogenannte "Panzersperren" errichtet. Dafür wurden extra Bäume im Baunsberg gefällt. Doch diese Krampflösungen konnten die Front auch nicht mehr aufhalten.
Wir wussten am Vormittag dieses Ostertages nicht so recht was wir machen sollten. Zuhause bleiben? Oder doch lieber in den Bunker gehen? Wir entschieden uns dann letztendlich doch für den Bunker. Leider hatten wir zulange gezögert. In der Baunsbergstraße ca. 100m vor dem Bunker mussten wir, wegen Granatenbeschuss, zu Bekannten in den Luftschutzkeller flüchten. Es war gerade noch rechtzeitig, denn die Einschläge waren sehr heftig. Wir mussten wieder um unser Leben fürchten, denn so nahe war es noch nie.


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Abbildung: Altenbauna unter Granatenbeschuss. Ostern 1945 - Sicherlich gab es noch mehr Einschläge. Aber ich kann nur die markieren, welche ich selbst gesehen habe.

Erlebnisbericht

Wir sind noch einmal davon gekommen !

Nach einiger Zeit, hörte der Granatenbeschuss wieder auf. Aber erst, als oben auf dem Meierküppel die Amerikaner - mit einem Megaphon - zur Kapitulation auforderten, haben wir den Keller verlassen.
Als wir die Zerstörungen in der näheren Umgebung sahen, waren wir doch sehr erschrocken. Es war wirklich sehr nahe.
Die Megaphon-Durchsage wurde ein paar mal wiederholt. Aus dem Bunker am Fuchsberg sind dann drei Jugendliche – mit einem weißen Tuch, an einen Stock gebunden – nach oben auf den Berg gegangen. Auch mein Großvater ist zur Kirche gelaufen und hat ein Betttuch aus dem Turmfenster gehängt. Ganz ungefährlich war das nicht. Es hätten ja noch deutsche Soldaten im Ort sein können. Denn es war hinreichend bekannt, dass jeder der eine weiße Fahne hisst, standrechtlich erschossen wird. Aber zum Glück für uns alle, waren in Altenbauna keine deutschen Soldaten mehr. Auch die örtliche Behörde war bereits abgetaucht.
Somit verlief die Übernahme durch die Amerikaner reibungslos und ohne weiteres Blutvergießen. Durch die Worte vom Großvater - jetzt ist der Krieg für uns vorbei und es gibt auch keinen Fliegeralarm mehr - löste sich die Anspannung der letzten Stunden und wir waren alle sehr erleichtert.
Unser Haus am Schulplatz war – zum Glück - unversehrt geblieben. Kaum waren wir Zuhause, wurden wir wieder über Lautsprecher aufgefordert alle Kellertüren zu öffnen. Kurz darauf kam die amerikanische Infanterie mit Gewehr im Anschlag und hat alle Häuser nach deutschen Soldaten durchsucht. Am nächsten Tag kam ein einzelner amerikanischer Soldat ins Haus und wollte Eier. Die Großmutter hat das Glas mit den Eiern aus dem Schrank geholt und hat es ihm gegeben. Der Soldat hat uns abgezählt – wir waren fünf Personen – genau so viel Eier hat er im Glas gelassen, den Rest hat er mitgenommen.

Das war mein Erlebnisbericht von damals, im Alter von 9 Jahren.



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Abbildung: Die Wiegand-Linde auf dem Meierküppel. - Dort oben standen die Amerikaner und haben mit einem Megaphon zur Kapitulation aufgefordert.

Die Drei

Ich habe aber noch einen weitaus kompetenteren Erlebnisbericht im Archiv gefunden. Und zwar vom ehemaligen Bürgermeister Adam Diegler, aus Altenbauna.

Hier der Erlebnisbericht von Adam Diegler. Bitte hier klicken!

Das nebenstehende Bild zeigt auser Adam Diegler, noch den Bürgermeister Kaspar Reinhardt aus Altenritte sowie den Bürgermeister Wilhelm Diegeler aus Kirchbauna. Beide auf der Bank sitzend.
Das Bild entstand in der Vorbereitung zum Zusammenschluss der drei Dörfer, Altenbauna, Altenritte und Kirchbauna, zur Großgemeinde Bauntal.
Die drei befinden sich auf dem Meierküppel und trauern den alten Zeiten nach.
Mehr dazu finden sie in der Nachkriegszeit - Das grosse Fest.

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Abbildung: Alt-Bürgermeister Adam Diegler. - Hinter der Bank stehend.

Hauptquartier

Für Altenbauna am Baunsberg, geht der Krieg zu Ende !

Weil unser Haus so günstig am Schulplatz lag, mussten wir am nächsten Tag das Haus verlassen. Es wurde als vorübergehendes Hauptquartier gebraucht. Die Tiere durften aber weiter versorgt werden. Als Notlösung hat uns die Familie Scherb (zwei Häuser oberhalb) aufgenommen.
Schon nach ein paar Tagen konnten wir beobachten, dass in unserem Haus eigentlich nichts mehr los war. Aber wir trauten uns noch nicht zurück. Nach ca. einer Woche kam unser Pfarrer -Hermann Schafft- und empfahl uns – einfach wieder nach Hause zu gehen.
In den folgenden Tagen fuhren endlos lange Militär-Kolonnen durch Altenbauna. Nach kurzer Zeit wurde von den Amerikanern eine provisorische – einheimische - Ortsbehörde eingesetzt. Dazu gehörte auch unser frühere Dorfpolizist.
Als die Militär-Präsents nicht mehr so dominierend war, folgten die Plünderungen durch die befreiten Fremdarbeiter. Sie kamen am hellen Tag und holten sich was sie brauchten. Meistens hatten sie Ortskenntnisse und brauchten deshalb auch nicht lange zu suchen. Unser Polizist stand dabei und konnte nichts dagegen tun.
Als am 8. Mai 1945 der Krieg zu Ende ging, ist uns das überhaupt nicht bewusst geworden. Unser Freileitungsnetz war durch den Granatenbeschuss zerstört und musste erst wieder provisorisch repariert werden. Radio hören ging also nicht.

Fortstzung folgt in der Nachkriegszeit.

Abbildung: Unser Haus als Hauptquartier von Altenbauna. - Der Blick von unserem Haus am Schulplatz, auf die Hauptstraße von Altenbauna. Geradeaus, geht es nach (von) Kassel. Links, nach Altenritte. Rechts, nach Großenritte und Kirchbauna. Übrigens das Haus von Adam Diegler befindet sich auf der rechten Seite des Bildes. Da wo gerade der VW-Käfer vorbei fährt.

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